Die Medien scheinen Anfang diesen Jahres von den
mörderischen Aktivitäten islamistischer Gruppen und den Aufmärschen von
Bewegungen in Deutschland und Frankreich gegen Immigranten beherrscht zu
sein. Die Meinungsfreiheit gegen die
Allmacht staatlicher „Fürsorge-„Organisationen, wie sich Geheimdienst heute darstellen,
gilt es zu verteidigen. Pegida, Legida, Bärgida, Front National zwingen uns zum
Nachdenken bringen, ob wir das gemeinsame europäische Haus weiter offen halten
wollen. Deshalb sind die viel zahlreicheren Demonstrationen so wichtig, mit
denen sich gleichzeitig Deutsche und Franzosen, auch hier in Großbritannien,
Menschen gegen kleinbürgerliche, fremdenfeindliche Ressentiments zur Wehr setzen.
Daneben sollte nicht aus den Auge gelassen werden: Die wachsende Ungleichheit von Reichtum und deren
soziale, politische und ökologische Folgen und Risiken. Ulrich Beck hat dieses
akute Menschheitsproblem in der „Risikogesellschaft“ als Soziologe analysiert,
Thomas Piketty hat es unlängst in „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ mit Zahlenmaterial aufbereitet. In diesen
Tagen hat OXFAM, die weltweit agierende Organisation zur Bekämpfung von Armut
und Hunger, den politischen und Wirtschaftsführern, die in diesem Januar in
Davos wieder zusammenkommen, eines der größten Probleme der Menschheit
vorgehalten; vgl.
http://www.oxfam.org/sites/www.oxfam.org/files/file_attachments/ib-wealth-having-all-wanting-more-190115-en.pdf
O-Ton
Mark Goldring, OXFAM-Chef, 2014: „Inequality is one of the defining problems of
our age. In a world where hundreds of millions of people are living without
access to clean drinking water and without enough food to feed their families,
a small elite have more money than they could spend in several lifetimes”. Es ist nicht nur absurd, sondern inhuman
und gefährlich, wenn die 80 reichsten Männer der Welt so viel besitzen wie fast
3,5 Milliarden Menschen (die Hälfte der Weltbevölkerung). In der Zeit des
Elends des Zweiten Weltkrieges gegründet, hat sich OXFAM im Verbund mit den
kritischen Medien zu einer Art Weltgewissen entwickelt und jetzt konkrete
Vorschläge unterbreitet: U.a. Verlagerung der Steuerbelastung von Arbeit und
Verbrauch zur Steuerbelastung von Kapital und Reichtum; Einführung von
auskömmlichen Mindestlöhnen; Investitionen in allgemeine, freie öffentliche
Versorgung mit Gesundheitsfürsorge und Bildung; globale Zielvereinbarungen zur
Bekämpfung der Ungleichheit.