Seiten

Samstag, 25. Januar 2014

Berlin – Leipzig – Oxford



Berlin – Leipzig – Oxford

Kunst in Berlin und Wien um 1900: Maler wie Liebermann und Klimt standen auf dem Programm einer großen Ausstellung in der Berlinischen Galerie. Sie steht normalerweise etwas im Schatten der alten und neuen Nationalgalerien. Zumindest Ende des Jahres 2013 lief die Berlinische Galerie den beiden Großen den Rang ab. Man muss sie im Auge behalten, und Kunstreisenden empfehle ich, das Obergeschoss mit zeitgenössischen Berliner  Künstlern (eine Dauerausstellung) nicht zu versäumen. Haben Sie schon mal etwas von der „Schule der Neuen Prächtigkeit“, einer speziellen Berliner Richtung der 1970er Jahre (http://www.tu-berlin.de/?id=70644), gesehen?

Und dann ging es kurz - eine Bahnstunde entfernt - in eine andere Kulturstadt: Leipzig, dessen Bürger in Jahrhunderten nicht nur ein Bildermuseum gefüllt haben (neben der konkurrierenden Residenzstadt Dresden mit der Gemäldegalerie etc.), sondern nach der erfolgreichen friedlichen Revolution von 1989/1990 sich wieder als Stifter engagiert haben. Die sozial, ökologisch und kulturell tätige Stiftung „Bürger für Leipzig“ (http://www.buerger-fuer-leipzig.de/), bei deren Gründung ich dabei war,  feierte ihren zehnten Geburtstag im urigen Akademixer-Keller. In diesem hatten schon in sozialistischer Zeit die Kabarettisten die Obrigkeit gepiesackt. 

Zurück im milderen, aber weiterhin sehr nassen Oxford 

Oxford: Christ Church Meadow 2013
hörte ich nachträglich das Interview, das der kritische ZDF-Journalist Claus Kleber mit Präsident Barack Obama machte: Über dessen schlechtes Image, die alles Wissen wollende NSA und die europäischen Nörgler. Erleben Sie mal, wie hohe Politik sich anhört, wenn ein Journalist sie auf Hohlheiten abklopft  (auf Englisch):

Sonntag, 12. Januar 2014

Der Erste Weltkrieg und die Auseinandersetzungen über die Schuldfrage in England und Deutschland



Es wird wohl noch einige Jahrzehnte dauern, bevor sich Historiker und  Politiker in Großbritannien darüber einig sein werden, wer mehr oder weniger die Schuld am Ausbruch des ERSTEN WELTKRIEGES trägt und was darüber in den Schulbüchern stehen sollte.  Darüber ist gerade eine ungewöhnlich heftige Debatte entbrannt, in der sich konservative Politiker und kritische Historiker gegenüberstehen. Zu Recht verwundert, auch über den ganz und gar nicht „englischen“ Stil der Auseinandersetzungen, ist der deutsche Beobachter und der Journalist und ehemalige Oxford-Student Alexander Menden in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vom 10. Januar 2014:


In Deutschland ist die öffentliche Diskussion um die Schuldfrage seit den Aufregungen der 1960er Jahre um Fritz Fischers Buch „Griff nach der Weltmacht“ von der Aufarbeitung der moralischen Katastrophe des ZWEITEN WELTKRIEGES überlagert. Es ist offenbar kein öffentliches Thema mehr. Fischer hatte damals die konservative, ältere deutsche Historikerzunft mit der berechtigten These aufgebracht, wonach das deutsche Kaiserreich mit seiner imperialistischen Politik den Hauptanteil am Ausbruch des ERSTEN WELTKRIEGES hatte. Die fundierten Bücher der britischen Historiker, insbesondere von Richard Evans, der jetzt vom konservativen Erziehungsminister Michael Gove besonders attackiert wird, und Christopher Clark, sind in den letzten Jahren erschienen und sehen als Verursacher des ERSTEN WELTKRIEGS nicht nur die deutsche Seite. Hier Evans Gegenattacke im GUARDIAN vom 06.01.2014:

http://www.theguardian.com/books/2014/jan/06/richard-evans-michael-gove-history-education

Anders als in Großbritannien, wo patriotische Erinnerungen an die Opfer des ERSTEN WELTKRIEGES gepflegt werden, gelten öffentliche Gedenkfeiern in Deutschland heutzutage den Opfern des ZWEITEN WELTKRIEGES, insbesondere des Holocaustes.

Dienstag, 7. Januar 2014

“Reality is that which, when you stop believing it, doesn’t go away!“



Mit diesem mahnenden Ausspruch von Phillip K. Dick (1928-1982) kommt man/frau sicher besser auch durch das neue Jahr 2014! Dieser amerikanische Autor war zeitweise psychisch labil und litt unter dem Wahn, vom FBI und dem russischen KGB verfolgt zu werden. Was würde er wohl heute sagen, wenn er von den Enthüllungen Edward Snowdens über die Machenschaften der NSA und den Erfahrungen des englischen Journalisten Luke Harding mit dem FSB (Nachfolger des KGB) in Moskau erführe.


                                                    "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit"


Das Foto, das ich von dem Plakat am Mauer-Gedenkstätte friedlich „schoss“, soll an die immer gültigen Forderungen von 1789 erinnern. Und das Gedicht des englischen Dichters Charles Hamilton Sorley (1895-1915), der im Ersten Weltkrieg ebenso wie viele junge Deutsche starb, erinnert uns daran, wie wichtig dazu der Frieden ist. Sorley hatte vor Aufnahme seines Studiums in Oxford sechs Monate in Deutschland verbracht.  

„To Germany
You are blind like us. Your hurt no man designed,
And no man claimed the conquest of your land.
But gropers both through fields of thought confined
We stumble and we do not understand.
Your only saw your future bigly planned,
And we, the tapering paths of our own mind,
And in each other’s dearest ways we stand,
And hiss and hate. And the blind fight the blind.

When it is peace, then we may view again
With new-won  eyes  each  other’s truer form
And wonder. Grown more loving-kind and warm
We’ll grasp firm hands and laugh at the old pain,
When it  is  peace. But until peace, the storm
The darkness and  the thunder and the rain.”