Am Ende eines von menschlicher Gewalt und
Verzweiflung, aber auch Hoffnung und Liebe geprägten Jahres bin ich wieder zu
den großen Meistern deutscher Musik zurückgekehrt. Sowohl Johann Sebastian Bach
als auch Georg Friedrich Händel haben mit ihrer geistlichen Musik auch
Nichtgläubigen große Geschenke gemacht.
Während in Deutschland das
„Weihnachtsoratorium“ von Bach - am eindrücklichsten gehört vom Thomanerchor in
der Leipziger Thomaskirche – das im Dezember am meisten gespielte Stück
ist, freut man sich in Großbritannien auf den „Messias“ von Georg Friedrich
Händel. Händels Oratorium wurde 1742 in Dublin uraufgeführt. Beide Komponisten,
die im gleichen Jahr 1685 geboren wurden, sind sich leider angeblich nur fast begegnet.
Während Bach im mitteldeutschen Raum (insbesondere
in Eisenach, Köthen und Leipzig, wo er 1750 starb) wirkte, war der mit Georg
Philipp Telemann befreundete Händel ein Mann von Welt. Er stammte aus Halle an
der Saale, bereiste Italien und wies Hamburg, Berlin, Dublin und vor allem London,
wo er 1759 starb, als Stationen seines Wirkens auf. Im Gegensatz zu Bach war
Händel auch ein recht wohlhabender Komponist.
Hier eine Kostprobe des „Messias“ im King’s College,
Cambridge:
Mozart und Beethoven, vor allem aber Felix
Mendelssohn Bartholdy waren es, die die innovative Musik Bachs nach einer Zeit
des Vergessens wieder ins Bewusstsein gehoben haben.
Möge bei all dem menschlichen Elend, das gegenwärtig
die vielen Flüchtlinge in Europa erleben müssen, Bachs Weihnachtsoratorium
musikalisch Mut machen zur Solidarität. Die Aufnahme mit dem Leipziger
Thomanerchor, die etwas älter ist, wurde jedoch nicht in der Thomaskirche
aufgenommen (bitte anklicken):
Das Innere der gotischen Thomaskirche in Leipzig, in
der auch J.S. Bach begraben ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomaskirche_(Leipzig)#/media/File:Leipzig-ChurchStThomas-Interior.jpg
Ein schönes Weihnachten und ein gutes neues Jahr
2016 wünscht
Ekkehard Henschke
20.12.2015
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