Ein Appell, der nicht einfach mit dem Argument der Naivität
beiseite geschoben werden kann:
An einem Sonntag wie diesem, am 11.08.2019, wanderten die
Gedanken zu einer Vielzahl von Dingen. Zu historischen Ereignissen wie dem Berliner
Mauerbau am 13. August 1961, den ich seinerzeit an Bord eines Frachtschiffes vor
der westafrikanischen Küste erlebte. Was in den folgenden fast dreißig Jahren keiner
für möglich gehalten hatte: Im November 1989 fiel diese Mauer – nicht nur in
Berlin, sondern in ganz Deutschland. Menschen in Leipzig und Berlin machten es
möglich, weil sie Druck machten.
Meine Gedanken gingen aber vor allem zu einer Vielzahl
von Problemen, die wir gegenwärtig weltweit haben und die wir alle gemeinsam
lösen müssen. Dazu gehören insbesondere
-
der beängstigend schneller werdender
Klimawandel, den furchtsame, korrupte und/oder populistische Politiker geschehen
lassen;
-
die vielen akuten oder schwelenden Konflikte,
die in Europa (insbesondere Ukraine, EU-Großbritannien), Afrika (insbesondere
Sudan, Mali, Jemen), Asien (insbesondere Afghanistan, Syrien, Palästina, Hongkong,
Kaschmir) ablaufen, internationale Auswirkungen haben, aber nicht mehr durch
Verhandlungen, z.B. im Rahmen der UNO, gelöst werden.
„Dank“ der schnellen Vermittlung der Details dieser
Probleme durch die Medien erleben wir zugleich eine derartige Fülle an Informationen
dazu, so dass wir gar nicht mehr in der Lage sind, sie mental zu verarbeiten.
Hinzu kommt der Zweifel an den Möglichkeiten, die Probleme als informierte und
mündige Bürger angehen zu können. Die Wissenschaftler haben die Analysen und
die Problemlösungen geliefert, aber die politische Elite scheint unfähig zu
sein, jenseits des Zyklus‘ von Wahlperioden mittel- und langfristige Lösungen
gemeinsam zustande zu bringen.
Statt Resignieren: Mut haben und Druck
machen: Zum Glück ist es die junge Generation weltweit, die
sich nicht mehr alles gefallen lässt und aufbegehrt. Wir von der älteren
Generation werden beschämt, weil wir offensichtlich geschlafen, versagt haben
bei der Lösung der o.a. Probleme. Und wir erinnern uns des Versagens unserer
Väter und Mütter, die sich nicht dem Nationalsozialismus entgegenstellten. Jetzt
ist die mittlere Generation gefordert, die in der Wirtschaft, im politischen
und öffentlichen Leben steht. An sie geht der Appell, Druck auf allen unteren,
mittleren und oberen Ebenen auf Entscheidungsträger zu machen, um die genannten
Bedrohungen abzuwenden. Vor allem die Mitglieder dieser Generation haben - durch
Reisen und mediale Kontakte – die Möglichkeiten, Einfluss auch in anderen
Ländern zu nehmen – unabhängig von den dortigen politischen Systemen.
Bescheidenheit und Mut praktizieren:Die Überheblichkeit, mit der wir, Westeuropäer und
Amerikaner, von der Überlegenheit der freiheitlichen und demokratischen Ordnungen
sprachen und heuchlerisch Waffen in Spannungsgebiete lieferten, muss zu den
Akten gelegt werden!
12.08.2019
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